Tschechien friert russische Staatsimmobilien ein

Die Regierung in Prag hat zahlreiche Immobilien in Tschechien eingefroren, die direkt einer Liegenschaftsverwaltung des russischen Präsidialamts von Kreml-Chef Wladimir Putin unterstehen. Das russische Staatsunternehmen für die Verwaltung von Auslandsimmobilien, Gossagransobstwennost, sei auf die nationale Sanktionsliste des EU-Mitgliedsstaats gesetzt worden, teilte das tschechische Außenministerium heute in Prag mit.

Außenminister Jan Lipavsky begründete den Schritt damit, dass Erlöse aus kommerziellen Aktivitäten wie Mieteinnahmen unmittelbar in den russischen Haushalt geflossen seien. Moskau stehe „hinter der Ermordung von Zivilisten in der Ukraine“. Man wolle sich für EU-weite Sanktionen gegen Gossagransobstwennost als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg einsetzen.

Die Maßnahme betrifft den Angaben zufolge eine große Zahl an Immobilien vor allem in Prag und Karlovy Vary (Karlsbad) – mit Ausnahme diplomatischer Einrichtungen. Ziel des Einfrierens von Immobilien ist es, die wirtschaftliche Verwertung durch Verkauf, Vermietung, Verpachtung und Ähnliches zu verhindern.

Aus dem Kreml hieß es, der Schritt Tschechiens werde mit „absolutem Befremden“ aufgenommen. Man werde nun erst einmal analysieren, was Tschechien konkret vorhabe, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Sollten „unfreundliche Schritte“ formalisiert werden, werde es eine Antwort geben.