Bericht: Signa-Vermögen am Gardasee in Benkos Einflussbereich

Ein Prestigeprojekt des Immobilienkonzerns Signa ist einem Bericht des „Standard“ zufolge unmittelbar vor den Turbulenzen in den Einflussbereich des nunmehr abgelösten Signa-Gründers Rene Benko gewandert. Das Objekt soll erst im August von der Signa Holding an eine Benko-Stiftung abgetreten worden sein, berichtete das Blatt heute.

Signa nahm dazu nun kurz Stellung: „Es handelt sich um eine ganz normale Transaktion zu marktüblichen Preisen“, erklärte ein Unternehmenssprecher auf APA-Anfrage.

Unstimmigkeiten in Firmenbüchern

Die Häuser im Villa Eden Reserve Resort in Gardone am See lassen sich dem Zeitungsbericht zufolge tage- und wochenweise zum Preis von 3.000 bis 10.000 Euro pro Nacht mieten. Auf der Hotelwebsite ebenso wie in Signa-Firmenunterlagen werde das Eden als Objekt der Signa dargestellt.

Der „Standard“ bemerkte Unstimmigkeiten in den Firmenbüchern: Formell habe das Objekt gar nichts mit dem Signa-Konzern zu tun, stattdessen gehöre das Resort einer italienischen Gesellschaft, die wiederum einer luxemburgischen Gesellschaft gehöre – und die falle in das Eigentum einer Stiftung, der Ingbe-Stiftung, mit Sitz in Liechtenstein.

Wer die Financiers und Begünstigten dieser Stiftung sind, ist laut „Standard“ unbekannt. Aber sie gelte als direkter Einflussbereich von Benko. Ingbe stehe dem Vernehmen nach für „Ingeborg Benko“, die Mutter des Signa-Gründers, so der „Standard“. Als Geschäftsführer der italienischen Firma, die das Eden betreibt, fungiere Marcus Mühlberger, ein hochrangiger Manager der Signa-Holding und enger Vertrauter Benkos.

Weiteres Chalet wirft Fragen auf

Als weiteres Beispiel für intransparente Eigentumsverhältnisse führt der „Standard“ das Chalet N im Vorarlberger Skiort Oberlech an, das nach Benkos Frau Nathalie benannt sei. Hier könnten sich betuchte Gäste um 270.000 Euro pro Woche einmieten. Betrieben werde das Chalet von der Firma Signa Luxury Collection GmbH, registriert in der Wiener Signa-Zentrale auf der Freyung. Diese Luxury Collection wiederum gehöre einer Firma namens Signa AT 2020 Vier KG.

Letzteres Unternehmen zählt laut „Standard“ aber gar nicht zum Signa-Konzern, „jedenfalls nicht großteils“. Als unbeschränkt haftender Gesellschafter – also jener Akteur, der das Risiko übernimmt, sollten etwa finanzielle Probleme auftreten – scheine auch hier Signa-Holding-Vorstand Mühlberger persönlich auf.

Unklar ist, unter wessen Verantwortung die Objekte nun fallen – ob unter jene von Benko oder die von Arndt Geiwitz, der die Spitze von Signa nach dem Ausscheiden Benkos übernahm.