Finnland schließt Hälfte der Grenzübergänge zu Russland

Finnland wird in der Nacht zum Samstag die Hälfte seiner Grenzübergänge zu Russland schließen. Innenministerin Mari Rantanen sagte heute in Helsinki, betroffen seien die vier Übergänge Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala.

Die finnische Regierung wirft Russland vor, Migrantinnen und Migranten ohne Papiere über die Grenze zu schleusen, um das seit April zur NATO gehörende Finnland zu destabilisieren. Regierungschef Petteri Orpo hatte gesagt, sein Land sei vorbereitet, die russischen Aktivitäten kämen nicht überraschend.

In den vergangenen Monaten registrierten die finnischen Behörden einen Anstieg der Zahl von Grenzübertritten von Menschen aus dem Nahen Osten und Afrika, vor allem aus dem Irak, dem Jemen und aus Somalia. „Wir wollen, dass dieses Phänomen aufhört und dass die Grenzaktivität wieder normal wird“, sagte Orpo.

Estland weist Somalier zurück

Neben Finnland hat zuletzt auch Estland verstärkt Migrantinnen und Migranten an der russischen Grenze ohne gültige Papiere registriert. Nach Angaben von Innenminister Lauri Läänemets hatte Russland acht somalischen Bürgern trotz fehlender Dokumente die Weiterreise in das baltische EU- und NATO-Land ermöglicht.

Mangels gültigen Schengen-Visums oder einer Aufenthaltserlaubnis sei den Betroffenen an der Grenzstation in Narva die Einreise untersagt und sie seien zurückgeschickt worden, sagte Läänemets auf der Regierungspressekonferenz in Tallinn.

Der Minister berichtete weiter, dass an russischen Grenzpunkten weitere Personen gesichtet worden seien. Estlands Grenzschutz werde alles unternehmen, um zu verhindern, dass sich die Situation weiterentwickle. Nach Angaben von Läänemets koordiniert Estland seine Aktivitäten auch mit Finnland.