US-Skandalabgeordneter Santos tritt nicht mehr an

Der wegen Betrugs angeklagte US-Abgeordnete George Santos wird sich im nächsten Jahr nicht zur Wiederwahl stellen. Das kündigte der wegen zahlreicher Lügen in seinem Lebenslauf in Verruf geratene Republikaner gestern an, nachdem der Ethikausschuss des Repräsentantenhauses schwere Vorwürfe gegen ihn erhoben hatte.

Der Republikaner George Santos
AP/CQ Roll Call/Tom Williams

„Meine Familie verdient etwas Besseres, als ständig im Visier der Presse zu sein“, so der 35-Jährige.

Zuvor hatte der Ethikausschuss der Kongresskammer in einem Bericht erklärt, es gebe „hinreichende Beweise“ dafür, dass der Abgeordnete aus New York gegen das Strafrecht und andere Regeln verstoßen habe.

„Unverfroren“ bereichert

„Der Abgeordnete Santos hat auf betrügerische Art versucht, jeden Aspekt seiner Kandidatur für das Repräsentantenhaus für seinen eigenen persönlichen finanziellen Profit auszunutzen“, heißt es in dem Bericht. Er habe sich „unverfroren“ an seinem Wahlkampf bereichert.

Der erst vor einem Jahr ins Repräsentantenhaus gewählte Santos habe seine Wählerinnen und Wähler, Wahlspender und Mitarbeitende zudem mit einer „beständigen Serie von Lügen“ über seine Herkunft und seine Erfahrungen belogen, hält der Bericht fest.

Das Verhalten des Republikaners müsse eine „öffentliche Verurteilung“ nach sich ziehen. Beweismaterial zu Santos soll außerdem der Bundesjustiz übergeben werden, die bereits Anklage erhoben hat.