Sudan verlangt sofortiges Ende der UNO-Mission

Der Sudan hat von den Vereinten Nationen (UNO) gefordert, die Stabilisierungsmission in dem Bürgerkriegsland zu beenden. Die Regierung habe den Beschluss gefasst, dass die Mission UNITAMS mit mehr als 400 vor allem zivilen Angestellten mit sofortiger Wirkung eingestellt werden müsse, heißt es in einem Brief der UNO-Vertretung des Landes unter Berufung auf das Außenministerium in Khartum an UNO-Generalsekretär Antonio Guterres.

Ein UNO-Sprecher kommentierte die Forderung Khartums auf Anfrage damit, dass ohnehin eine strategische Überprüfung der Mission im Sudan eingeleitet werden sollte, um diese an die Kriegsbedingungen in dem Land im Nordosten Afrikas anzupassen.

„Der Brief wird im Rahmen dieser Arbeit berücksichtigt“, hieß es. Wenn ein Gastland einer UNO-Mission die weitere Arbeit untersagt, können die Vereinten Nationen in der Regel nicht viel dagegen unternehmen und müssen sich fügen wie zuletzt bereits im Bürgerkriegsland Mali. Dort ist der Abzug einer deutlich größeren Friedensmission in vollem Gange.

Bürgerkrieg erneut eskaliert

Im Sudan war Mitte April ein bewaffneter Konflikt ausgebrochen. Die Armee kämpft unter Führung von Befehlshaber und De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) des im Zuge der Auseinandersetzung entlassenen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo.

Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch. Keine der beiden Seiten hat bisher die Oberhand gewinnen können.

Die UNO-Mission im Land existiert seit 2020. Blauhelme sind dort nicht im Einsatz. Das Verhältnis zwischen der Regierung und den Vereinten Nationen ist schon seit Monaten angespannt.

Das sudanesische Außenministerium hatte den deutschen Sondergesandten Volker Perthes im Juni zur Persona non grata erklärt. Im September trat Perthes schließlich zurück und wechselte an die Spitze der UNO-Mission im Irak. Burhan hatte Perthes vorgeworfen, den Konflikt im Sudan geschürt zu haben.