Ai Weiwei betont Redefreiheit nach Kritik an Krieg in Gaza

Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat nach einem umstrittenen Social-Media-Post zum Krieg in Gaza die seiner Ansicht nach uneingeschränkte Redefreiheit für Künstlerinnen und Künstler verteidigt. „Ich ziehe keine Grenze“, sagte Ai gestern Abend bei einer Vernissage in München. „Ich will kritisiert werden.“

Die Londoner Lisson Gallery hatte eine geplante Ausstellung zu Ai diese Woche nach heftiger Kritik an der Äußerung des Künstlers gestoppt. Ai hatte sich Berichten unter anderem britischer Medien zufolge in einem inzwischen gelöschten Tweet über finanziellen, kulturellen und medialen Einfluss der „jüdischen Community“ geäußert.

Auf die Frage, ob er den Tweet noch einmal posten würde, sagte der in Europa lebende Künstler der dpa bei der Veranstaltung: „Ich bin heute eine andere Person als gestern.“ Der 66-Jährige sagte zudem: „Was sollte ich bedauern?“ Im Interview hatte er zuvor betont, die Freiheit des Künstlers bedeute nicht, dass er recht habe. „Ich könnte falsch liegen. Ich habe die Freiheit, falsch zu liegen.“