Van der Bellen eröffnet Wirtschaftsforum in Moldawien

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat heute mit der moldawischen Präsidentin Maia Sandu ein Wirtschaftsforum in Chisinau eröffnet. Van der Bellen sagte in seiner Rede erneut, er sei sehr froh über den Vorschlag der EU-Kommission, die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit Moldawien zu empfehlen. Das sei ein langwieriger Prozess und benötige „viel politischen Willen sowie Unterstützung und Geduld der Bevölkerung“. Österreich werde Moldawien dabei unterstützen.

Österreich gehöre bereits jetzt zu den Top-Ten-Investorenländern in Moldawien mit großen Investitionen in der Landwirtschaft, der Industrie und im Finanzsektor, dennoch wolle man weitere österreichische Unternehmerinnen und Unternehmer ermutigen, hier zu investieren, so Van der Bellen.

„Lassen Sie mich meinen tiefen Respekt für die großzügige Reaktion der Republik Moldau und ihrer Menschen zum Ausdruck bringen, die den vielen Ukrainern auf der Flucht vor dem brutalen russischen Angriffskrieg geholfen haben“, sagte Van der Bellen.

Seit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sei „business as usual“ nicht mehr möglich. Als Erstes gelte es daher, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Sandu lobt wirtschaftliche Zusammenarbeit

Österreichische Unternehmen seien im Bereich der grünen Technologien weltweit führend und hätten Lösungen, um die Energieproduktion unabhängiger zu machen bei gleichzeitiger Reduktion der CO2-Emissionen, so Van der Bellen, der den kleinen Biss durch den Hund der moldawischen Präsidentin, der für Aufregung in sozialen Netzwerken gesorgt hatte, gut überstanden hatte.

Sandu lobte die wirtschaftliche Zusammenarbeit und dankte für die Schaffung von Arbeitsplätzen durch österreichische Unternehmen. „Moldawien und Österreich haben eine starke Partnerschaft in den 31 Jahren seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen entwickelt“, so die moldawische Präsidentin. Moldawien werde weiter daran arbeiten, den Arbeitsmarkt zu öffnen, den öffentlichen Sektor zu digitalisieren und Regulierungen im Wirtschaftsbereich zu reduzieren.

Der Kampf gegen die Korruption und für Rechtsstaatlichkeit zeige bereits erste Erfolge, so Sandu. Sie hoffe daher, dass die EU-Staaten beim Gipfel im Dezember in Brüssel die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen empfehlen werden.