Blinken fordert von Israel Maßnahmen gegen Siedlergewalt

US-Außenminister Antony Blinken hat von Israel Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt durch Siedler gegenüber Palästinensern im Westjordanland gefordert. In einem Telefonat mit dem israelischen Oppositionsführer Benni Ganz, der nach dem Überfall der Hamas in die Regierung eintrat, betonte Blinken nach Angaben eines Außenministeriumssprechers „die dringende Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur Entschärfung der Spannungen im Westjordanland – insbesondere durch die Bekämpfung der zunehmenden Gewalt durch extremistische Siedler“.

Ganz gehört dem nach dem Großangriff der Hamas gegründeten dreiköpfigen Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu an. Er und Blinken tauschten sich laut Ministeriumssprecher Matthew Miller auch über eine Beschleunigung der Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen sowie über Bemühungen zur Befreiung der von der Hamas gehaltenen Geiseln aus.

Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland haben seit dem Großangriff der Hamas die Zusammenstöße zugenommen. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit dem 7. Oktober bereits mehr als 190 Palästinenser von israelischen Siedlern und Soldaten getötet worden.

Die israelische Armee weitete ihre Einsätze in dem Gebiet aus und begründete das mit einem „deutlichen Anstieg terroristischer Angriffe“. Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen habe es infolge des Hamas-Massakers im Westjordanland „mehr als 550 Anschlagsversuche“ gegeben.