Weißes Haus wirft Musk Verbreitung von Antisemitismus vor

Das Weiße Haus hat Multimilliardär Elon Musk gestern vorgeworfen, mit seinen Postings auf der von ihm übernommenen Plattform X (Twitter) „abscheuliche“ antisemitische Lügen zu unterstützen.

Es sei „inakzeptabel, die abscheuliche Lüge zu wiederholen, die hinter dem tödlichsten Akt des Antisemitismus in der amerikanischen Geschichte steht, und das zu jeder Zeit, geschweige denn einen Monat nach dem tödlichsten Tag für das jüdische Volk seit dem Holocaust“, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Andrew Bates, heute als Reaktion auf einen Beitrag von Musk.

Der 52-Jährige teilte US-Medienberichten zufolge zuletzt unter anderem eine auf X verbreitete antisemitische Verschwörungstheorie und stimmte dieser zu.

EU-Kommission will nicht mehr auf X werben

Musk sieht sich somit nicht nur mit dem Vorwurf konfrontiert, zu wenig gegen Desinformation und Antisemitismus auf X zu unternehmen, sondern diesen auch aktiv zu unterstützen. Die EU-Kommission kündigte in diesem Zusammenhang heute in Brüssel an, keine Werbeanzeigen mehr auf der Plattform, früher Twitter genannt, zu schalten.

„Wir haben in den letzten Wochen eine alarmierende Zunahme von Desinformation und Hassreden auf verschiedenen Social-Media-Plattformen beobachtet, und X ist davon ziemlich stark betroffen“, sagte EU-Kommissionssprecher Johannes Bahrke. Die Kommission wolle nun keine politischen Kampagnen mehr auf X schalten, weil sie Bedenken habe, die Inhalte könnten „in einem unangemessenen Kontext erscheinen“.

Zuletzt hatte die Brüsseler Behörde eine Untersuchung gegen X eingeleitet, weil Nutzer dort ungehindert Desinformationen über den Nahost-Krieg veröffentlicht haben sollen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihr Kollegium wollen ihre Nutzerkonten auf X allerdings den Angaben zufolge vorerst nicht aufgeben.

Auch IBM streicht X-Werbung

Am Vortag kündigte auch der US-Konzern IBM an, keine Werbung auf X mehr zu schalten. Ein Bericht der Organisation Media Matters hatte zuvor gezeigt, dass Anzeigen des Unternehmens sowie der Konzerne Apple und Oracle im Umfeld rechtsextremer Inhalte erschienen waren.