Jordanien hält Auslöschung der Hamas für unrealistisch

Der jordanische Außenminister Ajman Safadi sieht Israels Ziel einer Auslöschung der islamistischen Hamas im Gazastreifen als unrealistisch an. „Ich verstehe einfach nicht, wie dieses Ziel verwirklicht werden kann“, sagte Safadi heute beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain. Bei diesem Treffen des International Institute for Strategic Studies (IISS) diskutieren Regierungsvertreter und Fachleute über die außen-, verteidigungs- und sicherheitspolitischen Herausforderungen im Nahen Osten.

Jordanischer Außenminister Ayman Safadi
APA/AFP/Mazen Mahdi

„Hamas ist eine Idee“, so der Außenminister. Eine Idee könne nicht durch Bomben ausgemerzt werden. Die Palästinenser müssten stattdessen davon überzeugt werden, dass es für sie eine Zukunft gebe und dass „Hamas zwischen ihnen und dieser Zukunft“ stehe. Das sei bisher nicht passiert. Aktuell habe das palästinensische Volk nichts mehr zu verlieren.

Er warf Israel außerdem Kriegsverbrechen vor. „Die Verweigerung von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten für die Bevölkerung Gazas ist ein Kriegsverbrechen. Wir müssen es als Kriegsverbrechen bezeichnen, denn das ist es“, sagte Safadi. Das Völkerrecht müsse für alle gelten.

Zudem erklärte Safadi, dass arabische Truppen nicht nach Gaza gehen werden. Eine humanitäre Pause dürfe nicht von der Freilassung der von der Hamas gehaltenen Geiseln abhängig gemacht werden.