Weißes Haus dementiert Bericht zu Feuerpause

Die US-Regierung hat in der Nacht einen Bericht der „Washington Post“ über eine vorläufige Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas dementiert.

„Wir haben noch keine Einigung erzielt, aber wir arbeiten weiter hart daran, eine Einigung zu erzielen“, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, Adrienne Watson, auf X (Twitter). Die „Washington Post“ hatte zuvor über eine unter Vermittlung der USA zustande gekommene Vereinbarung berichtet, welche eine fünftägige Feuerpause im Gegenzug für die Befreiung von Geiseln vorsehe.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte zu dem Bericht auf einer Pressekonferenz gestern Abend, mit Blick auf die Geiseln gebe es viele unbegründete Gerüchte und falsche Berichte. „Ich möchte klarstellen: Bis jetzt gibt es noch keine Einigung.“ Wenn es etwas zu sagen gebe, werde darüber informiert werden.

Israelischer Sender berichtet von Details zu Deal

Das israelische Fernsehen veröffentlichte in der Nacht auf heute Details einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln. Demnach soll die Hamas grundsätzliche Bereitschaft zur Freilassung von 87 Geiseln signalisiert haben, berichtete der Sender N12.

Darunter seien 53 Frauen, Kinder und Jugendliche sowie 34 Ausländer. Im Gegenzug müsse sich Israel zu fünf Tagen Kampfpause im Gazastreifen sowie zur Freilassung von weiblichen palästinensischen Häftlingen, Minderjährigen in israelischen Gefängnissen und Sicherheitshäftlingen verpflichten. Außerdem verlange die Hamas die Einfuhr von mehr Treibstoff in den Küstenstreifen.

Noch keine abschließende Antwort

Der Sender berichtete gleichzeitig, es sei noch unklar, ob der Deal vorangehen werde. Ein Problem sei, dass es zuletzt kaum noch Kontakt mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jahja Sinwar, gegeben habe. Er habe noch keine klare abschließende Antwort über die Vermittler in Katar übermittelt, hieß es.

Israel geht davon aus, dass sich Sinwar seit Beginn des Krieges am 7. Oktober in unterirdischen Verstecken aufhält. Zuletzt wurde er in seinem Geburtsort Chan Junis im Süden des Küstenstreifens vermutet. Die Kommunikation erfolgt dem TV-Sender zufolge über mehrere Vermittler.