UNO-Menschenrechtskommissar über Lage in Gaza entsetzt

UNO-Menschenrechtskommissar Volker Türk hat sich entsetzt über die jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen gezeigt. Die Ereignisse der vergangenen 48 Stunden „übersteigen das Vorstellungsvermögen“, sagte Türk gestern.

Bei Angriffen auf zu Notunterkünften umfunktionierte Schulen würden Menschen getötet, Hunderte müssten aus dem Al-Schifa-Krankenhaus flüchten, während Hunderttausende in den südlichen Gazastreifen vertrieben würden. Das seien Ereignisse, die gegen den grundlegenden Schutz verstießen, „der Zivilisten nach internationalem Recht gewährt werden muss“, so der Menschenrechtskommissar.

Ruf nach Feuerpause

Am Samstag waren nach Angaben der radikalislamischen Hamas bei einem israelischen Angriff auf die von der UNO betriebene und als Flüchtlingsunterkunft genutzte Al-Fachura-Schule in der Flüchtlingssiedlung Dschabalja im Norden des Gazastreifens „mindestens 50 Menschen“ getötet worden. Laut Türk wurden innerhalb von 48 Stunden mindestens drei weitere Schulen mit Flüchtlingen angegriffen.

Die Menschlichkeit müsse an erster Stelle stehen, betonte der UNO-Menschenrechtskommissar und unterstrich die dringende Notwendigkeit einer sofortigen Feuerpause.

Auch UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich entsetzt über Angriffe auf Schulen der Vereinten Nationen im Gazastreifen: Er sei „zutiefst schockiert“, dass binnen weniger als 24 Stunden zwei Schulen getroffen und dabei Dutzende Menschen getötet oder verletzt worden seien. Bei den Opfern habe es sich um viele Frauen und Kinder gehandelt, die auf dem Gelände der UNO Schutz gesucht hätten. „Ich bekräftige, dass unsere Einrichtungen unantastbar sind“, so Guterres. Er forderte erneut eine sofortige humanitäre Waffenpause.