Ärzte ohne Grenzen: 70 Tote nach Luftangriff auf Chan Junis

Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens mindestens 70 Tote in einem Krankenhaus der Stadt gezählt worden.

Dutzende Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, hätten im Nasser-Spital gestern wegen schwerer Brandwunden behandelt werden müssen, erklärte die Hilfsorganisation unter Berufung auf ihre Mitarbeiter in der Klinik.

Gestern war in der Klinik bereits eine Statistik ausgehangen, wonach 47 Menschen getötet worden waren. Ein Fotograf hatte der dpa zu dem Zeitpunkt berichtet, in der Klinik seien viele Leichensäcke aufgereiht gewesen. Die israelische Armee veröffentlichte keine Mitteilung zu den Berichten über Angriffe im Süden des Gazastreifens.

Der Projektleiter von Ärzte ohne Grenzen im südlichen Gazastreifen, Christophe Garnier, sagte: „Der medizinische Bedarf ist enorm.“ Die Gruppe sei bereit, ihren Einsatz auszubauen, brauche dafür aber „grundlegende Sicherheitsgarantien und uneingeschränkten Zugang zu medizinischen und humanitären Vorräten“, erklärte er. „Ein Waffenstillstand ist ein Muss, jetzt mehr als je zuvor, um das andauernde Blutvergießen zu stoppen“, forderte er.