Frühgeborene aus Al-Schifa-Klinik nach Ägypten gebracht

28 der aus dem umkämpften Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt in Sicherheit gebrachten Frühgeborenen sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender al-Kahira News gestern.

Der Sender zeigte Babys in Brutkästen, die am Grenzübergang Rafah im Beisein von Ägyptens Gesundheitsminister Chalid Abdel Ghaffar an ägyptische Krankenwagen übergeben wurden. Der palästinensische Rote Halbmond bestätigte den Transfer. Die Stadt Wien bot unterdessen an, Babys aus Gaza aufzunehmen.

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Die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite hatte zuvor erklärt, 31 Frühchen würden in ägyptische Krankenhäuser verlegt. Die frühgeborenen Babys waren am Sonntag aus dem umkämpften Krankenhaus in Gaza geholt und ins emiratische Al-Hilal-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens gebracht worden.

Eltern gaben laut Arzt Einverständnis

Ein BBC-Reporter sprach mit Mohammed Salama, dem Leiter der Neugeborenenabteilung des Al-Hilal-Krankenhauses. Laut dem Arzt kamen am Sonntag bereits einige Eltern in das Krankenhaus, um ihre Babys zu identifizieren. „Wir haben sie gebeten, eine Einverständniserklärung zu unterschreiben, damit ihre Babys zur Behandlung nach Ägypten geschickt werden können“, so Salama.

Vonseiten der WHO hatte es zuvor geheißen, dass keines des Babys in Begleitung von Familienangehörigen gewesen sei, da das palästinensische Gesundheitsministerium die Verwandten nicht ausfindig machen konnte.

Drei Frühgeborene blieben im Gazastreifen

Salama sprach gegenüber der BBC nun davon, dass eines der 31 Babys nicht identifiziert werden konnte und seine Eltern dem Krankenhaus nicht bekannt seien. Laut dem Arzt entschied das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza, das Frühchen im Al-Hilal-Krankenhaus zu behalten.

Bei zwei Babys hätten sich die Eltern aus persönlichen Gründen geweigert, sie wegzuschicken. Laut Salama sind alle drei Babys in einem stabilen Zustand. Die WHO hatte zuvor mitgeteilt, dass die Babys, die nach Ägypten gebracht wurden, wegen des Mangels an Arzneimitteln mit ernsthaften Infektionen kämpften. Einige von ihnen befinden sich laut WHO in Lebensgefahr.