Russland fahndet nach Song-Contest-Siegerin Jamala

Russland hat Jamala, die ukrainische Siegerin des Song Contest 2016, zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten staatliche russische Nachrichtenagenturen heute. Den strafrechtlichen Vorwurf gegen die Sängerin krimtatarischer Herkunft nannte das russische Innenministerium in Moskau allerdings nicht.

Die 40-jährige Jamala, mit bürgerlichem Namen Sussana Dschamaladinowa, hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder öffentlich angeprangert. Sie macht sich auch für die Krimtataren stark, die auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Menschenrechtsberichten zufolge unterdrückt werden.

Schon Jamalas Song-Contest-Siegerlied in Stockholm 2016 mit dem Titel „1944“ erinnerte an die damalige, von Moskau befohlene Vertreibung der Krimtataren aus der Heimat.

Die Sängerin selbst hat von der Fahndung Kenntnis genommen: Auf Instagram postete sie heute die Überschrift einer Meldung mit einem ungläubigen Emoji. Im Hintergrund ist ein Bild von Jamala, das sie vor der Oper im australischen Sydney zeigt.