Israel: Hunderte Palästinenser aus Gazastreifen verhört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges Hunderte Palästinenser aus dem Gazastreifen verhört. Rund 500 Menschen aus dem abgeriegelten Küstenstreifen seien im Zuge der Bodenoffensive von einer Geheimdiensteinheit des Militärs befragt worden, teilte die Armee gestern mit.

Davon sollen sich 300 als mutmaßliche Terroristen verschiedener Terrororganisationen herausgestellt haben, die für weitere Verhöre auf israelisches Staatsgebiet gebracht wurden.

Dafür wurde im Süden Israels eine provisorische Einrichtung eröffnet, wie es vom Militär weiter hieß. Die Einheit ist in der Armee für „Human Intelligence“ zuständig, also die Gewinnung von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen aus menschlichen Quellen.

Durch die Befragungen sowohl im Gazastreifen als auch in israelischen Einrichtungen seien etwa die Standorte von unterirdischen Tunneln, Lagerhäusern und Waffen aufgedeckt worden. Ebenso habe die Armee Erkenntnisse über die Vorgehensweise der Hamas in den zivilen Strukturen des Küstenstreifens, die ihr bei der Bodenoffensive nutzten, gewonnen.

Armee: 40 Minderjährige unter Hamas-Geiseln

Zudem gab die Armee gestern bekannt, dass unter den rund 240 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen 40 Kinder und Jugendliche seien. Das Militär verbreitete eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf der Plattform X (Twitter). Sie hätten zusehen müssen, „wie ihre Familien vor ihren Augen ermordet wurden“, und würden noch immer „von brutalen Schlächtern als Geiseln gehalten“, hieß es in dem Post.