Erste Bilder von verschütteten Tunnelarbeitern in Indien

Seit neun Tagen harren 41 Männer unterirdisch in einer Tunnelbaustelle im indischen Himalaya aus. Nun wurden die ersten Bilder der Arbeiter veröffentlicht. Sie zeigen, wie sie in dem engen Raum stehen und mit Rettungskräften kommunizieren.

Ein 30-sekündiges Video, das die Behörden zur Verfügung stellten, zeigt etwa ein Dutzend der eingeschlossenen Männer, die in einem Halbkreis vor der Kamera stehen. Sie stehen im Licht der Tunnelleuchten und tragen Bauarbeiterjacken und Helme.

Das Video wurde laut Behörden mit einer Endoskopkamera aufgenommen. Diese wurde durch eine Rohrleitung mit 15 Zentimeter Durchmesser geschoben, die gestern durch die Trümmer gebohrt worden war. Es ist bereits das zweite schmale Rohr, mit dem die Rettungskräfte Kontakt mit den Eingeschlossenen halten.

Versorgung durch Rohrleitungen

Am 12. November war ein Teil des 4,5 Kilometer langen Tunnels im Bundesstaat Uttarakhand eingestürzt. Seither sitzen die Männer unter der Erde fest. Nach Angaben der Behörden sind sie aber derzeit außer Gefahr. Durch die Rohrleitungen werden sie mit Sauerstoff, Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten versorgt.

Bisher wurde nicht bekanntgegeben, was den Einsturz ausgelöst hatte. In der Region kommt es aber immer wieder zu Erdrutschen, Erbebenen und Überschwemmungen. Das schwierige Terrain erschwert auch die Rettungsarbeiten.

Schwierige Bergungsarbeiten

Die Arbeiter sitzen hinter Dutzenden Metern Schutt fest. Zunächst stellten die Behörden eine schnelle Rettung in Aussicht. Versuche, mit Bohrgeräten durch das Geröll vorzustoßen, scheiterten bisher. Am Freitag wurden die Arbeiten mit einem Bohrgerät eingestellt, nachdem Geräusche darauf hingedeutet hatten, dass das Gestein in Bewegung geriet.

Heute wollen die Rettungskräfte die horizontalen Bohrungen durch einen 60 Meter hohen Trümmerhaufen fortsetzen. Ziel ist es, einen Durchgang zu schaffen, der groß genug ist, damit die eingeschlossenen Männer herauskriechen können.