Michel dämpft in Kiew Hoffnungen auf Beitrittsgespräche

EU-Ratspräsident Charles Michel hat bei einem Besuch in der Ukraine davor gewarnt, eine schnelle Entscheidung über den Start von EU-Beitrittsverhandlungen mit dem Land als Selbstläufer zu sehen.

Ein Teil der EU-Mitgliedsstaaten habe deutlich gemacht, dass sie gerne genau nachdenken würden, bevor im Beitrittsprozess der nächste Schritt beschlossen werde, sagte Michel heute in Kiew.

Man arbeite hart daran, bis zum EU-Gipfel im Dezember zu einer einheitlichen Position zu kommen. Die politischen Schwierigkeiten seien allerdings nicht zu unterschätzen – auch weil zugleich schwierige Budgetentscheidungen zu treffen seien.

Michel: Fest an Seite der Ukraine

Auf dem Programm des Spitzenvertreters der EU in Kiew stand unter anderem ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er wolle mit dem Besuch deutlich machen, dass die EU fest an der Seite der Ukraine stehe, hatte Michel zuvor bei seiner Ankunft in Kiew gesagt.

Man sehe, dass die Ukraine trotz des Krieges hart an der Umsetzung von Reformen für einen EU-Beitritt arbeite. Er sei überzeugt, dass die EU mit der Ukraine sicherer und stärker sein werde.