Medien: Israel stimmt Geiseldeal zu

Wie die israelische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Regierungskreise in der Nacht berichten, hat das Kabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu nach mehrstündigen, teils hitzigen Beratungen für eine Waffenruhe und einen Geiseldeal gestimmt.

Demnach würden demnächst 30 entführte Kinder, acht Mütter und zwölf weitere Frauen während einer fünftägigen Waffenruhe frei gelassen werden. Im Gegenzug werde Israel inhaftierte Palästinenserinnen und Palästinenser freilassen und Treibstofflieferungen in den Gazastreifen ermöglichen. Der Deal bedeute nicht, dass der Krieg nach der Feuerpause zu Ende sei.

24-stündige Einspruchsfrist vor Oberstem Gericht

Mehrere Medien berichteten, dass die Feuerpause und die Freilassung der Geiseln morgen beginnen könnten. Die Umsetzung des Abkommens müsse 24 Stunden warten, um israelischen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, den Obersten Gerichtshof anzurufen, um die Freilassung der palästinensischen Gefangenen zu blockieren.

Sechs Krankenhäuser würden sich bereits auf die Aufnahme der Geiseln vorbereiten, wo sie von der Öffentlichkeit abgeschirmt untersucht und behandelt werden und mit ihren Familien zusammengeführt werden könnten.

„Schwierige Entscheidung, aber die richtige Entscheidung“

Netanjahu hatte zuvor in seinem Kabinett um Zustimmung für ein Abkommen über die Freilassung von durch die radikalislamische Hamas verschleppten Geiseln geworben. Es sei „eine schwierige Entscheidung, aber die richtige Entscheidung“, sagte Netanjahu vor der Abstimmung.

Beide Seiten seien einem Abkommen über eine Waffenruhe viel näher gekommen und hofften, dass es bald geschehe, hatte Issat al-Rischk, Mitglied des Hamas-Politbüros, laut Hamas-Telegram-Kanal zuvor dem Sender al-Arabija gesagt.