Finnland fordert Frontex-Hilfe für Grenze zu Russland an

Finnland hat angesichts einer gestiegenen Zahl von Grenzübertritten ohne gültige Papiere aus Russland die EU-Grenzschutzbehörde Frontex um Hilfe gebeten. Es gehe um Personal und technische Ausrüstung, teilte der Grenzschutz heute mit. Finnische Medien berichteten, der Grenzschutz habe die Streitkräfte offiziell um Hilfe beim Bau von Stacheldrahtsperren an den Grenzstationen gebeten.

Projektmanager Ismo Kurki sagte der Zeitungsgruppe Lännen, Grenzschutzpersonal habe bereits mit dem Errichten zusätzlicher Barrieren an den Grenzstationen zu Russland begonnen, „nicht nur an den nördlichen Grenzübergängen, sondern überall“.

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte im Europaparlament, die EU-Kommission stehe in ständigem Kontakt mit Finnland und sei bereit zu helfen, falls sich die Lage ändere. Ihren Angaben zufolge hat Finnland 60 Frontex-Beamte angefordert.

Die finnische Regierung wirft Russland vor, zunehmend Menschen meist aus dem Nahen Osten ohne die erforderlichen Papiere über die Grenze nach Finnland zu lassen, wo sie Asyl beantragen. Moskau dementiert das. Am Wochenende schloss Finnland vier verkehrsgünstig in der Nähe von St. Petersburg gelegene Grenzübergänge. Inzwischen will das Land nur noch einen Übergang offen halten, die drei übrigen bleiben zunächst bis 23. Dezember geschlossen.