Finnland schließt fast alle Grenzübergänge zu Russland

Finnland hat gestern angekündigt, alle Grenzübergänge bis auf einen nach Russland zu schließen. „Es gibt zunehmende Anzeichen dafür, dass sich die Situation an der östlichen Grenze verschlechtert“, sagte Ministerpräsident Petteri Orpo, nachdem zuletzt weitere Personen ohne die gültigen Papiere versuchten, über die Grenze zu kommen.

Ab Mitternacht würden drei der vier verbleibenden Übergänge geschlossen und nur der nördlichste, Raja-Jooseppi, offen gelassen. Dieser liege so weit im Norden, dass es „eine echte Anstrengung erfordert, dorthin zu gelangen“. Der finnische Grenzschutz teilte zuvor mit, der organisierte illegale Grenzübertritt habe sich zuletzt weiter nördlich entlang der 1.340 Kilometer langen Grenze zu Russland verlagert.

Seit Anfang des Monats seien mehr als 600 Menschen aufgegriffen worden. Das hat die Regierung in Helsinki bereits vor einigen Tagen veranlasst, mehrere Übergänge zu schließen. Sie wirft Russland vor, die Migration zu lenken. Die Regierung in Moskau weist das zurück und bezeichnet die Schließungen als russlandfeindlich. Die Asylsuchenden stammen nach finnischen Angaben aus einer Vielzahl von Ländern, darunter Jemen, Afghanistan, Kenia, Marokko, Pakistan, Somalia und Syrien.