IEA: Öl- und Gassektor muss stark schrumpfen

Die Öl- und Gasindustrie müsste bis 2030 die Hälfte ihrer Investitionen von der Produktion fossiler Brennstoffe in erneuerbare Energien umlenken, damit die Pariser Klimaziele erreicht werden können.

Die privaten Öl- und Gasunternehmen könnten um bis zu 60 Prozent an Wert verlieren, geht aus einem Sonderbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervor, den die IEA heute im Vorfeld des COP28-Klimagipfels in Dubai veröffentlicht hat.

Selbst unter den heutigen politischen Rahmenbedingungen wird erwartet, dass die weltweite Nachfrage nach Öl und Gas bis 2030 ihren Höhepunkt erreichen wird, so die neuesten Prognosen der IEA. Ein entschlosseneres Vorgehen gegen den Klimawandel würde deutliche Rückgänge in der Nachfrage nach beiden Brennstoffen bedeuten.

75 Prozent Rückgang wären nötig

Wenn die Regierungen ihre nationalen Energie- und Klimaversprechen vollständig umsetzen, würde die Nachfrage nach IEA-Berechnungen bis 2050 um 45 Prozent unter dem heutigen Niveau liegen.

Auf einem Weg, der zu Netto-null-Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts führt – was notwendig sei, um das Ziel der Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu erreichen –, würde der Verbrauch von Öl und Gas bis 2050 um mehr als 75 Prozent sinken.

Sektor investiert kaum in saubere Energie

Bei der Umstellung auf saubere Energieträger spiele der Öl- und Gassektor bisher nur eine marginale Rolle, so der Bericht. Öl- und Gasunternehmen würden derzeit nur ein Prozent der weltweiten Investitionen in saubere Energie ausmachen. Die Öl- und Gasindustrie investierte laut Bericht 2022 rund 20 Milliarden US-Dollar in saubere Energie, nur etwa 2,5 Prozent ihrer gesamten Investitionen.

Der Bericht stellt fest, dass Produzenten, die sich an den Zielen des Pariser Abkommens ausrichten möchten, bis 2030 die Hälfte ihrer Investitionen für Projekte im Bereich saubere Energie einsetzen müssen, zusätzlich zu den Investitionen, die erforderlich sind, um die Emissionen aus ihren eigenen Betrieben zu reduzieren.