Nordkorea setzt Militärabkommen mit Südkorea aus

Nordkorea hat heute ein fünf Jahre altes Abkommen mit Südkorea zum Abbau militärischer Spannungen vollständig ausgesetzt und erklärt, es werde weitere Waffen und mehr Streitkräfte an der Grenze zum Süden stationieren.

„Wir werden die (…) Maßnahmen, die zur Verhinderung militärischer Spannungen und Zusammenstöße in allen Bereichen wie Land, See und Luft getroffen wurden, zurückziehen und Streitkräfte und modernste militärische Ausrüstung in den Grenzgebieten stationieren“, erklärte das nordkoreanische Verteidigungsministerium laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Südkorea hatte gestern erklärt, das Militärabkommen von 2018 teilweise auszusetzen und die Überwachungsmaßnahmen entlang der Grenze wieder aufzunehmen. Vorausgegangen war der Start eines Spionagesatelliten durch Nordkorea.

Nordkoreanischer Spionagesatellit im All

Nach zwei gescheiterten Versuchen hatte Nordkorea am Dienstag staatlichen Medien zufolge erfolgreich einen Spionagesatelliten ins All gebracht. Wie die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, war eine Trägerrakete mit dem Satelliten „Malligyong-1“ in der Provinz Nordphyongan gestartet und hatte diesen in die Umlaufbahn gebracht.

Der Generalstab der südkoreanischen Armee bestätigte den Eintritt des Satelliten in die Erdumlaufbahn. Bisher könne aber noch nicht festgestellt werden, ob der Satellit funktioniert, hieß es.

Zuletzt meldete KCNA, dass Machthaber Kim Jong Un nach dem Satellitenstart Bilder von Militärbasen im US-Außengebiet Guam im Pazifik betrachtet habe.