US-Untersuchung: Über 56.000 Gebäude in Gaza beschädigt

Seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober sind US-Forscherinnen und -Forschern zufolge im Gazastreifen wohl zwischen 56.000 und 74.000 Gebäude beschädigt worden.

Das geht aus einer Analyse der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) hervor. Dabei handelt es sich um eine Gruppe von US-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern, die die Angriffe in dem Küstengebiet mit Satellitendaten untersucht haben.

Menschen inmitten von Trümmern eines Hauses
Reuters/Mohammed Salem

Im nördlichen Gazastreifen wurden laut DDMG 40 bis 50 Prozent aller Gebäude beschädigt. Im Norden seien „sehr stetige und schnell zunehmende Schäden“ zu beobachten, sagte Jamon Van Den Hoek von der Oregon State University dem Nachrichtenkanal Democracy Now gestern. „Uns alle hat die Geschwindigkeit des Ganzen überrascht“, sagte Van Den Hoek.

Ein Grund dafür sei auch die dichte Besiedlung des Gazastreifens. Dort leben mehr als 2,2 Millionen Menschen auf einer Fläche, die kleiner als jene Wiens ist. Geringer seien die Schäden im südlichen Gazastreifen, etwa in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten. Dort seien fünf bis acht Prozent der Gebäude beschädigt, hieß es.

Analysen mit Satelliten- und Radardaten

Zuvor hatte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) bereits Schäden an Tausenden Häusern gemeldet und sich dabei auf das Ministerium für öffentliche Arbeiten und Wohnen im Gazastreifen berufen, das von der Terrororganisation Hamas kontrolliert wird. Den Angaben von Ende Oktober zufolge waren mindestens 45 Prozent aller Wohneinheiten beschädigt oder zerstört.

Für die Analysen nutzt die DDMG offen zugängliche Daten von Satelliten- und Radartechnik. Dabei werden alle fünf, sechs Tage neue Fernerkundungsdaten übermittelt. Die Forscherinnen und Forscher werten diese Daten aus und suchen nach Veränderungen auf dem Boden.