Signa-Baustopps in München

Der Immobilien- und Handelskonzern Signa rund um den Investor Rene Benko ist zuletzt gehörig ins Straucheln geraten – jetzt steht eine weitere Baustelle still. Wie mehrere deutsche Zeitungen gestern berichteten, ordnete Signa einen Baustopp an der Alten Akademie in München an. Der Stopp gelte „bis auf Weiteres“, so die davon betroffene Baufirma Porr. Der Münchner Bürgermeister hat nun den Medienberichten zufolge sofort „sämtliche Signa-Planungen in der Stadt auf Eis“ gelegt.

Und das sind einige: Das neben der Alten Akademie größte Signa-Projekt in München ist laut „Süddeutscher Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) das ehemalige Hertie-/Karstadt-Kaufhaus am Hauptbahnhof. Es besteht zum einen aus dem denkmalgeschützten Altbau, dessen Zukunft nach der Schließung des Warenhauses, das ebenfalls zum Signa-Konzern gehört, unklar sei.

SIGNA-Baustelle in München
IMAGO/Sven Simon/Frank Hoermann

Anstelle des dahinterliegenden Areals entlang der Schützenstraße mit dem alten Galeria Karstadt Kaufhof, der abgerissen werden soll, habe Signa mit dem Architekturbüro David Chipperfield einen Büro- und Geschäftskomplex mit dem Projektnamen „Corbinian“ geplant. Dafür sei der Genehmigungsprozess mit der Stadt gelaufen – und sei nun vorerst auf Stopp gestellt.

Dasselbe gilt laut den Münchner Zeitungen zufolge auch für den geplanten Neubau anstelle des ehemaligen Kaut-Bullinger-Stammhauses an der Rosenstraße und für das Galeria-Kaufhaus am Rotkreuzplatz, auch die Immobilie gehöre Signa. Diese beiden Projekte seien aber auch schon vor Monaten zum Verkauf ausgeschrieben gewesen.

Weitere Baustopps in Hamburg und Berlin

Bei anderen großen Bauprojekten in Deutschland, etwa dem Elbtower in Hamburg und dem Kaufhaus auf dem Hermannplatz in Berlin, war es schon in den vergangenen Wochen zu Bau- und Planungsstopps gekommen.

Die Signa-Holding geriet in den vergangenen Monaten extrem unter Druck von Geldgebern – auch weil sie ihren Immobilienbestand wegen der generellen Krise auf dem Markt deutlich abwerten musste.

Anfang November zog sich Benko aus der Führung der Holding zurück und übergab den Vorsitz des Beirats an den deutschen Sanierungsexperten Arndt Geiwitz. Benkos Familienstiftung bleibt aber größter Anteilseigner bei Signa.