Bürgermeister: Neue russische Angriffswelle auf Awdijiwka

Die russische Armee hat nach Angaben der ukrainischen Behörden ihre dritte Angriffswelle auf die ostukrainische Stadt Awdijiwka seit dem 10. Oktober gestartet. „Die dritte Welle hat begonnen“, sagte Bürgermeister Witali Barabasch heute im ukrainischen Fernsehen. „Sie greifen von allen Seiten an, setzen viel Infanterie ein“, das Zentrum der Industriestadt werde systematisch bombardiert.

Bis auf eine Zufahrtsstraße ist die Stadt in der Region Donezk seit mehr als einem Monat fast komplett von russischen Truppen umstellt. Sie wird unaufhörlich von der russischen Armee angegriffen, die bereits seit Jahren versucht, die Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen. Nach Angaben der Ukraine will Russland vor allem eine große Kokerei einnehmen.

„30 bis 40 Angriffe pro Tag“

Die ukrainischen Truppen haben sich hinter soliden Befestigungsanlagen verschanzt. In den vergangenen vier Wochen mussten sie ein kleines Gebiet verloren geben, bisher schien die Verteidigung jedoch den russischen Truppen standzuhalten. „In der Stadt gibt es 30 bis 40 schwere Angriffe pro Tag“, sagte Bürgermeister Barabasch. Seinen Angaben zufolge greift Russland Awdijiwka mit Lenkbomben und seit Kurzem auch mit Streubomben an.

Auch laut dem Telegram-Konto Rybar, das der russischen Armee nahesteht, haben russische Soldaten damit begonnen, die umstrittenen Streubomben einzusetzen. Diese würden es „erlauben, die Offensiven des Feindes mit noch größerem Erfolg“ zurückzuschlagen.

Awdijiwka ist seit Beginn des Konflikts mit von Russland unterstützten Separatisten in der Ostukraine umkämpft. Im Juli 2014 war sie kurz in der Hand prorussischer, von Moskau bewaffneter Separatisten, bevor sie von der Ukraine zurückerobert wurde. Seitdem liegt die zum Großteil zerstörte Stadt an der Front im Osten der Ukraine und ist zum Symbol des ukrainischen Widerstands geworden.