Kiew verspricht Wehrpflichtigen Entlassung aus Armee

Trotz des anhaltenden russischen Angriffskrieges will die ukrainische Führung Soldaten am Ende ihrer Pflichtwehrdienstzeit aus den Streitkräften entlassen. In der Generalstabssitzung seien schwierige Fragen der Mobilmachung, Demobilisierung und Rotation angesprochen worden, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj gestern in seiner täglichen Videobotschaft.

Es gehe um Wehrpflichtige, die noch vor Beginn des Krieges eingezogen worden seien. Laut dem Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats der Ukraine, Olexij Danilow, hat Selenskyj die Militärführung darum gebeten, diese Soldaten zu demobilisieren.

Während Danilow sagte, die Entlassungen sollten schon in nächster Zeit beginnen, hielt sich Selenskyj selbst deutlich bedeckter. In der nächsten Woche solle erst einmal ein konkreter Plan zur Mobilmachung vorgestellt werden.

Selenskyj wechselt mehrere Generäle aus

Selenskyj wechselte außerdem mehrere Generäle bei der Nationalgarde aus. Als höchstrangiger Offiziere musste der Erste Stellvertretende Chef der Nationalgarde, Generalleutnant Wolodymyr Kondratjuk, gehen. Daneben traf es drei weitere Stellvertreter, bis auf einen waren alle schon vor dem Krieg im Amt. Die Hintergründe der Umbesetzungen in der Führung der Nationalgarde sind noch nicht bekannt.

Erst vor wenigen Monaten hatte Selenskyj den Chef der Behörde ausgetauscht und mit Olexandr Piwnenko einen kampferfahrenen Offizier an die Spitze gesetzt. Die Nationalgarde ist ein paramilitärischer Verband, der dem ukrainischen Innenministerium untersteht und eigentlich für Grenzsicherung und den Schutz der inneren Sicherheit verantwortlich ist.