Israel lädt belgischen und spanischen Botschafter vor

Israel hat die Botschafter Belgiens und Spaniens vorgeladen, nachdem die Regierungschefs beider Länder Israel für seine Reaktion auf den Hamas-Angriff im Gazastreifen scharf kritisiert hatten. Israels Außenminister Eli Cohen habe „angeordnet, die Botschafter dieser Länder zu einem Gespräch über eine strenge Zurechtweisung einzuberufen“, teilte sein Büro gestern mit.

Cohen warf Alexander De Croo und Pedro Sanchez vor, mir ihren Äußerungen „den Terrorismus“ zu unterstützen. In einer separaten Erklärung verurteilte Premierminister Benjamin Netanjahu die Äußerungen von De Croo und Sanchez „aufs Schärfste“.

Beiden warf er vor, „der Hamas nicht die volle Verantwortung für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zuzuschreiben, die sie begangen hat, indem sie unsere Bürger massakriert und Palästinenser als menschliche Schutzschilde missbraucht hat“.

Gemeinsame PK von Sanchez und De Croo

Sanchez hatte gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Kairo Israel dazu aufgerufen, „einen umfassenden Ansatz zu verfolgen, der das Westjordanland und Ostjerusalem einschließt“, und „die Anerkennung des Staates Palästina durch die internationale Gemeinschaft und Israel“ gefordert. Zudem verurteilte er die „Tötung unschuldiger Zivilisten“ im Gazastreifen.

Belgiens Ministerpräsident De Croo rief Israel bei der gemeinsamen Pressekonferenz dazu auf, bei den Angriffen auf Ziele im Gazastreifen das „internationale humanitäre Recht“ zu achten.

Sisi für neuen Ansatz

Sisi sagte, der Nahost-Friedensprozess habe in den vergangenen 30 Jahren nicht die erhofften Ergebnisse gebracht. Daher sei es nötig, einen anderen Ansatz zu wählen. Dieser müsse „die Anerkennung des palästinensischen Staates durch die internationale Gemeinschaft und seine Aufnahme in die Vereinten Nationen“ umfassen.

Der spanische Außenminister Jose Manuel Albares bezeichnete die „Anschuldigungen der israelischen Regierung“ gegen den spanischen und den belgischen Regierungschef in einer Erklärung als „falsch, irrelevant und inakzeptabel“.