Liste der Mangelberufe 2024 wieder lang

Bundesweit stehen 110 und regional 48 Berufe auf der Mangelliste. Das bedeutet: Sehr, sehr wenige Menschen wollen sie ausüben. In der Fachkräfteverordnung legt das Wirtschaftsministerium die Mangelberufsliste für das jeweilige Folgejahr fest. Bei den Mangelberufen handelt es sich keineswegs um aussterbende Professionen. Laut einer Aussendung von ÖVP-Ressortchef Martin Kocher sind auch „Green Jobs“ im Mobilitätsbereich neu dabei.

Als Mangelberufe gelten solche, in denen im aktuellen Jahr weniger als 1,5 Arbeitssuchende pro beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldeter offener Stelle zur Verfügung standen. Für diese Berufe gibt es erleichterte Zulassungsvoraussetzungen für den Erhalt der Rot-Weiß-Rot-Karte und damit Zugang zum Arbeitsmarkt.

Schwerpunkt öffentlicher Verkehr

Darunter sollen 2024 erstmals zusätzlich acht Berufe des öffentlichen Verkehrs wie Zugführer/Schaffner und Buslenkerin fallen. Für alle diese Berufe, die keine spezielle schulische Ausbildung oder Lehrausbildung erfordern, sollen die jeweiligen Berufsberechtigungen nach den einschlägigen bahn- und verkehrsrechtlichen Vorschriften anerkannt werden, hieß es in einer Aussendung. Auch der Triebfahrzeugführer (Lokführer) findet sich in der neuen Mangelberufsliste – wobei dafür aber ein Lehrabschlussprüfungszeugnis oder Maturazeugnis eine Voraussetzung ist. Die ÖBB suchen schon seit Längerem Lokführerinnen und Lokführer.

Kellner nicht mehr auf Liste

„Die nachhaltige Transformation und technologische Entwicklung lassen neue Berufsbilder entstehen, die für die Erreichung der Klimaziele eine immer wichtigere Bedeutung einnehmen. Zukünftig soll sichergestellt werden, dass Berufe im öffentlichen Personenverkehr und Güterverkehr auf der Schiene, die für den Ausbau nachhaltiger Mobilitätsformen erforderlich sind, berücksichtigt werden“, so Kocher. „Mit der Aufnahme von Klimaschutzberufen auf die Mangelberufsliste leisten wir einen Beitrag dazu, dass in Österreich genügend Fachkräfte für diese große Aufgabe arbeiten“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Nicht mehr in der bundesweiten Mangelberufsliste vertreten sein sollen dagegen etwa Kellnerinnen und Kellner. Die Wirtschaftskammer (WKO) hätte sich außerdem gewünscht, dass auch Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer in die Liste aufgenommen werden. Auch eine Erhöhung statt lediglich der Fortschreibung der Saisonnierskontingente wäre im Sinne der Wirtschaft gewesen, so WKO-Generalsekretär Karlheinz Kopf.