Bohrer kaputt: Rückschlag für eingeschlossene Arbeiter in Indien

Das Drama um seit knapp zwei Wochen in einem eingestürzten Straßentunnel eingeschlossene Bauarbeiter in Indien dauert an. Nach einem erneuten Rückschlag bei dem Versuch, sich horizontal einen Weg zu den 41 Eingeschlossenen zu bahnen, arbeiteten die Bergungsmannschaften gestern wieder mit Hochdruck auch an anderen Lösungen.

Am Freitag waren die Rettungsteams bei ihren Bohrarbeiten durch die Trümmer des eingestürzten Tunnels erneut auf Hindernisse gestoßen: Nur neun Meter vor dem Durchbruch zu den eingeschlossenen Männern stieß der riesige Spezialbohrer auf dicke Metallträger und verschüttete Baufahrzeuge.

Laut dem australischen Tunnelexperten Arnold Dix, der die Arbeiten unterstützt, lässt sich der kaputte Bohrer nicht mehr reparieren: Nun werde er erst einmal geborgen. Die Retter hofften aber immer noch, die Bauarbeiter mit Hilfe eines engen Stahlrohrs als Rettungstunnel bergen zu können.

Gleichzeitig brachten andere Teams einen schweren Erdbagger auf den bewaldeten Hügel über dem Tunnel, um einen knapp 90 Meter tiefen Schacht zu den Eingeschlossenen zu bohren. Die Arbeiten über den Köpfen der 41 Bauarbeiter sind allerdings komplex und gefährlich. Zudem wurde begonnen, vom anderen Ende des Tunnels einen neuen Rettungsschacht zu graben. Mit geschätzt 480 Metern wäre diese Strecke jedoch deutlich länger als die beiden anderen Optionen.

Der Regierungschef des Himalaya-Bundesstaates Uttarakhand, Pushkar Singh Dhami, sagte gestern, Behörden und internationale Experten arbeiteten an allen Optionen. In jedem Fall „werden wir bald in der Lage sein, unsere Brüder sicher zu bergen“, sagte er.