Auch im Handel stehen Zeichen auf Streik

Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat der Gewerkschaft GPA laut einer Aussendung von heute „die Streikfreigabe für den Handel erteilt“. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die etwa 430.000 Beschäftigen im Handel hätten „nach bisher drei Verhandlungsrunden kein Ergebnis“ gebracht, die Arbeitgeberseite sei „nicht zu einem Abschluss mit Dauerwirkung auf die Gehälter über der zugrundeliegenden rollierenden Inflationsrate bereit“.

Das aktuelle Angebot liege bei fünf Prozent Gehaltserhöhung plus Einmalzahlung. „Das ist weit unter der zugrunde gelegten rollierenden Inflation in der Höhe von 9,2 Prozent und für uns nicht annehmbar. Wir bedauern es, dass die Arbeitgeber nicht bereit waren, in einen Verhandlungsprozess eine soziale Staffelung oder einer Kombination von Freizeittagen und Geld einzusteigen“, so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger, in der Aussendung. Die GPA fordert aktuell 9,5 Prozent und einen Fixbetrag von 40 Euro.

Letzte Woche gab es Betriebsversammlungen. „Die Beschäftigten sind vor den Kopf gestoßen, dass sie so lange auf ein faires Gehaltsplus warten müssen. In nahezu allen Betriebsversammlungen kam es zu einstimmigen Beschlüssen für eine erste Welle von Warnstreiks, sollte es in der nächsten Verhandlungsrunde am 28. November zu keinem akzeptablen und fairen Ergebnis kommen“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der GPA, Martin Müllauer. Auch bei den Metallern gibt es bisher keine Einigung, mehrfach wurden Betriebe bestreikt.