König Charles profitiert von Erbe Tausender Verstorbener

König Charles III. profitiert einem britischen Zeitungsbericht zufolge vom Erbe von Tausenden Menschen in Nordwestengland. Normalerweise gehen Immobilien, Geld und andere Werte in Fällen, bei denen Menschen ohne Testament oder Nachfahren sterben, an den Staat.

In den historischen Herzogtümern Lancaster und Cornwall aber, die traditionell im Privatbesitz der Krone sind, erhalten die königlichen Liegenschaftsverwalter die „bona vacantia“, was so viel wie verlassene Güter heißt. Der „Guardian“ schrieb jüngst, dass mit diesen Einnahmen auch Immobilien im Herzogtum Lancaster renoviert und vermietet würden, das dem König persönlich gehört.

Nach Erscheinen des Artikels kündigte die Lancaster-Verwaltung an, mehr als 100 Millionen Pfund (aktuell 115,18 Mio. Euro) in Investmentfonds anzulegen, die auch auf ethische Aspekte ausgerichtet sind.

Die Anti-Monarchie-Organisation Republic sprach von einem „Eingeständnis unethischer Investitionen“. Zugleich kritisierte Republic: „Aber sie werden immer noch Geld investieren, das den Toten genommen und so ausgegeben wird, wie Charles es wünscht.“

Der Bürgermeister der Region Greater Manchester, Andy Burnham, nannte die „bona vacantia“-Regel im Herzogtum Lancaster „ein bizarres Überbleibsel des feudalen Britanniens“. Sein Kollege für das Gebiet Liverpool City, Steve Rotheram, forderte Aufklärung und Transparenz.