Katar: Vernichtung der Hamas kaum möglich

Das im Gaza-Krieg vermittelnde Golfemirat Katar hält die von Israel als Kriegsziel genannte Vernichtung der Terrororganisation Hamas für kaum realisierbar.

„Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können. Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland“, sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Montag-Ausgabe).

Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, „um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren“. Wenn sein Land dann sehe, dass ein Krieg ausbricht, dann würden diese Kommunikationskanäle – wie bereits in der Vergangenheit – genutzt.

„Arbeitsbeziehung“ mit Israel

Mit Blick auf die israelische Regierung sagte bin Abdulrahman, man müsse einander nicht mögen. Er könne nicht mit einer Politik einverstanden sein, die sich weigere, das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat auch nur in Betracht zu ziehen, und im Westjordanland „kriminelle Landnahme von Siedlern“ schütze.

„Aber am Ende haben wir eine Arbeitsbeziehung. Wir haben Kontakte, arbeiten mit ihnen zum Wohl der Palästinenser. Und Israel weiß, wie effektiv diese Arbeitsbeziehung ist.“ Er fügte hinzu, Israel habe Katar „in den vergangenen Jahren immer wieder um Hilfe dabei gebeten, Ruhe in Gaza und der Region sicherzustellen“. „Wir liefern. Wir retten Leben. Wir haben schwierige Verhandlungen geführt.“

Auf die Frage, ob Katar Sympathien für die Hamas hege, antwortete bin Abdulrahman: „Wir sympathisieren mit der palästinensischen Bevölkerung und der palästinensischen Sache. Wir haben Sympathie für die Menschen, die seit Jahrzehnten leiden. Und wir werden alles tun, was dem palästinensischen Volk hilft. Unsere Unterstützung gilt nicht politischen Parteien oder politischen Ideologien.“