Gefälschtes Scholz-Video sorgt für Ärger in Berlin

Eine Satireaktion mit einer täuschend echten, aber gefälschten Videoansprache des deutschen Kanzlers Olaf Scholz hat seine Regierung verärgert. „Wir nehmen das überhaupt nicht auf die leichte Schulter“, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit heute in Berlin. Derartige Fälschungen „schüren Verunsicherung und sind manipulativ“. Ob die Aktion rechtliche Konsequenzen habe, sei noch unklar – „das müssen wir jetzt uns erst einmal angucken“, sagte Hebestreit.

Die politische Satire- und Kunstgruppierung „Zentrum für politische Schönheit“ hatte vor dem deutschen Kanzleramt zunächst gefälschte Plakate aufgestellt, die führende AfD-Politiker hinter Gittern zeigen. Dazu wurde die Falschnachricht über ein Verbot der AfD verbreitet. Im Internet erschien dann ein Video mit einer vermeintlichen Ansprache, in der Scholz das Verbot zu begründen scheint. Das Video wurde offenbar mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt.

Durch solche gefälschten Aufnahmen werde es „immer schwerer, zwischen echt und falsch zu unterscheiden“, so Hebestreit. Solche Fälschungen würden eingesetzt, „um öffentliche Meinung zu beeinflussen“.

Als Teil der Satireaktion schaltete das „Zentrum für Politische Schönheit“ eine Website zum AfD-Verbot frei. Dort seien „über 1.500 Sachverhalte zu rund 350 Personen erfasst, die die Bedrohungslage, Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit des Vorhabens unterstreichen“, sagte die Gruppierung.