Handels-KV: Vierte Runde birgt Streikpotenzial

Die KV-Verhandlungen im Handel sind heute in die vierte Runde gegangen – seit Vormittag wird verhandelt. Aus Verhandlungskreisen hieß es am Nachmittag, dass es auf beiden Seiten Bemühungen und gute Gespräche gebe.

Abschluss vor Metallern wäre Novum

Ein Abschluss noch heute ist nun doch nicht mehr so unwahrscheinlich, es wäre aber ein Novum, wenn der Handel vor den Metallerinnen und Metallern abschließt. Die Arbeitgeberseite bot zuletzt ein Plus von fünf Prozent und eine Einmalzahlung von 800 Euro. Die Gewerkschaft GPA reduzierte ihre Ursprungsforderung auf 9,5 Prozent und einen Fixbetrag von 40 Euro.

Abschlüsse jenseits von neun Prozent seien für die Unternehmen im Handel nicht möglich, das Plus in der Sozialwirtschaft (plus 9,2 Prozent) werde von der öffentlichen Hand finanziert, sagte WKO-Handelsobmann und Arbeitgeberverhandler Rainer Trefelik heute im Ö1-Mittagsjournal. „Diese Möglichkeit haben wir im Handel leider nicht. Wir müssen die Gelder erwirtschaften, wir müssen die Betriebe am Laufen halten“, sagte Trefelik.

Die Gewerkschaft zeigte sich davon unbeeindruckt und stellte Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft in Aussicht. „Wir sind vorbereitet, es hat viele, viele Betriebsversammlungen gegeben. Die Zustimmung zu der Streikbereitschaft ist höher denn je“, sagte GPA-Chefverhandlerin Helga Fichtinger. Starten würden die Warnstreiks am Donnerstag.

Bei den Metallern geht es nach zahlreichen Streiks am Donnerstag in die achte Gesprächsrunde.