Frau des ukrainischen Geheimdienstchefs vergiftet

Die Ehefrau des ukrainischen Militärgeheimdienstchefs Kyrylo Budanow ist vergiftet worden. Der Sprecher des nationalen Militärgeheimdienstes GRU, Andrij Jusow, bestätigte heute entsprechende übereinstimmende Medienberichte.

„Ja, ich kann die Information bestätigen, leider ist sie wahr“, so Jusow. Sie werde in einem Krankenhaus behandelt, bestätigte er entsprechende Medienberichte. Der Sprecher sagte nicht, wann der Vorfall stattgefunden habe.

Die Zeitung „Ukrainska Prawda“ zitierte Geheimdienstkreise, wonach sie vergiftetes Essen erhalten habe. Sie sei mit Schwermetallen vergiftet worden, die im Alltag unüblich seien, hieß es zuvor in anderen Medien. Mehrere GUR-Mitarbeitende seien ebenfalls vergiftet worden. Ermittlungen wegen Mordversuchs seien aufgenommen worden.

GUR für erfolgreiche Gegenschläge verantwortlich

Budanow zufolge leben die beiden seit dem russischen Einmarsch vor über 21 Monaten aus Sicherheitsgründen rund um die Uhr zusammen. Der Budanow unterstehende Militärgeheimdienst ist für eine Reihe von erfolgreichen Sabotageakten und Attentaten in den russisch besetzten Gebieten und Russland selbst verantwortlich.

Sollten sich die Berichte bestätigen, dass der Giftanschlag auf Budanows Frau vorsätzlich verübt wurde, wäre es das schwerwiegendste Attentat auf ein Familienmitglied einer hochrangigen ukrainischen Führungspersönlichkeit seit Moskaus Invasion im Februar 2022.

Budanows Bekanntheitsgrad nahm in der Ukraine mit dem Angriff Russlands stark zu – im Land wird er als Vordenker um Bemühungen um einen Gegenschlag gegen den Angreifer dargestellt. Von staatlichen russischen Medien wurde er zur Hassfigur stilisiert.