Erste Hilfslieferung erreicht UNO-Unterkunft in Nordgaza

Erstmals seit Beginn des Gaza-Krieges ist eine Hilfslieferung bei einer UNO-Notunterkunft im Flüchtlingsviertel Dschabalja im Norden des Gazastreifens angekommen. Sechs Laster seien dort angekommen, teilte das UNO-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) heute mit. Die Gegend sei fast 50 Tage lang von Hilfen abgeschnitten gewesen.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas habe das UNRWA im Norden mehrere UNO-Notunterkünfte beliefert, darunter mit Zelten, Decken, Weizen, Wasser, Arznei- sowie verzehrfertigen Lebensmitteln, hieß es weiter.

UNRWA-Chef beschreibt Zerstörungen in Nordgaza

Thomas White, UNRWA-Direktor für Gaza, beschrieb düstere Szenen während seines Besuchs im Norden: „Gebäude sind einfach aufgespalten worden. Ein Chaos aus Mauerwerk, verbogenem Metall und Eisenblech ist überallhin gesprengt worden. Als wir durch die Stadt Gaza fuhren, war es wie eine Geisterstadt, alle Straßen verlassen. Die Folgen schwerer Luftangriffe und von Beschuss sind so sichtbar. Die Straßen sind von Kratern durchlöchert, was Hilfslieferungen erschwert.“

Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung wurden nach UNRWA-Angaben durch Kämpfe vertrieben und gelten jetzt als Binnenflüchtlinge. In UNO-Notunterkünften harren mehr als eine Million der 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens aus. Darunter seien etwa 100.000 Menschen in 50 solcher Unterkünfte im Norden.