Schallenberg traf russischen Außenminister Lawrow

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ist am Rande der Jahrestagung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Skopje mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammengetroffen.

Eine Sprecherin Schallenbergs bestätigte gestern das Zweiergespräch, nachdem das russische Außenamt ein Foto vom Treffen der beiden vor dem Tagungsgebäude in sozialen Netzwerken verbreitet hatte.

Das Treffen erfolgte „auf Bitte der OSZE und in Absprache mit dem Vorsitz“, sagte die Sprecherin. Schallenberg habe mit Lawrow „über das noch ausstehende Personalpaket der OSZE-Führungspositionen gesprochen“. Als Sitzstaat der OSZE habe „Österreich eine besondere Verantwortung, daher ist Außenminister Schallenberg diesem Wunsch nachgekommen“.

Einige Länder boykottierten Treffen

Diplomatinnen und Diplomaten rangen bei der Tagung in der nordmazedonischen Hauptstadt darum, die Amtszeiten der vier OSZE-Topjobs zu verlängern. Die Mandate unter anderen von OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid laufen ohne Einigung am Sonntag aus.

Das Verhältnis der meisten OSZE-Länder zu Russland ist wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine äußerst belastet. Die Ukraine, Polen und die baltischen Staaten boykottierten das Treffen.

Schallenberg übte scharfe Kritik an den anderen Mitgliedsstaaten. Es sei eine „schändliche Wahrheit“, dass die verbalen Bekenntnisse zur OSZE nicht in die Tat umgesetzt werden, sagte Schallenberg. In klarer Anspielung unter anderem auf den Boykott einiger Staaten prangerte er zugleich „taktische Spielchen“ an.