Brand in russischem Tunnel: Ukrainischer Angriff vermutet

Nach einem Brand in Russlands längstem Eisenbahntunnel wird weiter über die genauen Hintergründe gerätselt. Unter Berufung auf Sicherheitskreise berichteten mehrere ukrainische Medien gestern, der ukrainische Geheimdienst SBU habe erfolgreich Sabotageakte in dem 15 Kilometer langen Seweromuisker Tunnel in der an die Mongolei grenzenden russischen Republik Burjatien verübt.

Bereits in der Nacht auf Donnerstag sei durch einen Anschlag ein Feuer ausgebrochen, welches wiederum zu einer Blockade des Tunnels geführt habe. Später sei auch auf einer Umgehungsstrecke ein Zug mit Treibstoffwaggons gezielt gesprengt worden, hieß es aus Kiew.

Die russische Bahn hatte lediglich den Brand eines mit Diesel befüllten Kesselwagens eingeräumt und von „leicht verspäteten“ Zügen gesprochen. Auf russischen Telegram-Kanälen hingegen war die Rede von mehreren zerstörten Waggons. Unabhängig überprüfen ließen sich die Darstellungen nicht.

Wichtig für Handel mit China

Der Seweromuisker Tunnel liegt an der Baikal-Amur-Magistrale und gilt für Russlands Handel mit China als besonders wichtig. „Die russischen Geheimdienste müssen sich daran gewöhnen, dass unsere Leute überall sind. Sogar im fernen Burjatien“, zitierte das ukrainische Internetportal Ukrajinska Prawda einen Gesprächspartner in nicht näher genannten Sicherheitskreisen.