Hängengebliebener Lkw auf der Westautobahn (A1) bei Salzburg-Nord
ORF/Arnold Klement
Wintereinbruch

Schneefall sorgt für zahlreiche Einsätze

In der Nacht auf Samstag hat es in Teilen Österreichs kräftig geschneit. Der Wintereinbruch sorgte für Verkehrsbehinderungen und Stromausfälle. Die Brennerautobahn musste zeitweise wegen hängen gebliebener Lkws gesperrt werden. Von nicht unbedingt notwendigen Fahrten wird abgeraten. Laut der ORF-Wetterredaktion ist bis Sonntag mit Schneefällen zu rechnen.

Besonders an der Alpennordseite und im Nordosten Österreichs, also von Vorarlberg bis nach Niederösterreich und Wien, kann es zum Teil intensiv schneien. Im Süden des Landes regnet es hingegen, womit kleinräumige Überflutungen nicht ausgeschlossen werden. Am Nachmittag soll dort der Regen auch in Schneefall übergehen. Die höchsten Temperaturen liegen zwischen minus drei und plus drei Grad.

Vor allem in Tirol führten die Schneemassen zu Problemen im Verkehr. Die Brennerautobahn war wegen hängen gebliebener Lkws in Richtung Innsbruck gesperrt worden. Auch auf der Brennerstraße gab es kaum ein Weiterkommen, zwischen Gries und dem Brennerpass war die Straße Samstagfrüh gesperrt. Auch im Bahnverkehr kam es zu großen Problemen, teilten die ÖBB mit – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Freiwillige Feuerwehren rückten aus

In Oberösterreich kam es wegen des Schneefalls in der Nacht auf Samstag zu Hunderten Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehren. Hunderte Feuerwehren rückten aus, um Autos aus Gräben zu ziehen oder auf Straßen oder Stromleitungen gestürzte Bäume wegzuräumen. Besonders betroffen ist der Bezirk Braunau, wo Tausende Haushalte derzeit von der Stromversorgung abgeschnitten sind – mehr dazu in ooe.ORF.at.

In Niederösterreich mussten die Feuerwehren in der Nacht mehrmals ausrücken, um Fahrzeuge zu bergen, sagte Feuerwehrsprecher Klaus Stebal Samstagfrüh. Darunter waren etwa ein umgekippter Tanklaster in Kleedorf (Bezirk Hollabrunn) und ein Kleinbus, der von der B60 bei Unterwaltersdorf (Bezirk Baden) abgekommen war – mehr dazu in noe.ORF.at.

Feuerwehrauto bei Einsatz im Schneefall bei blockierter Straße
ORF/Arnold Klement
In Salzburg musste die Feuerwehr öfters ausrücken

Auch in Vorarlberg folgten nach dem Schneefall vielerorts Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren. Meist seien Bäume auf Straßen gefallen, hieß es. Zudem waren wegen eines Hangrutschs rund 90 Menschen in einem Nachtlokal eingesperrt – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at. In Salzburg kam es wegen der Schneemassen ebenfalls zu zahlreichen Einsätzen und Straßensperren – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Lawinenwarnstufe erhöht

Der ÖAMTC appellierte an Verkehrsteilnehmende, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Straßen- und Wettersituation zu informieren und bei Fahrten in höhere Lagen unbedingt Schneeketten mitzunehmen. Von nicht unbedingt notwendigen Fahrten derzeit abzusehen.

In Tirol haben Fachleute für den Rest der Woche vor einer kritischen Lawinensituation gewarnt. Für den Freitag gab der Lawinenwarndienst Warnstufe 3 der fünfteiligen Skala aus. „Schnee ist in Tirol nichts Ungewöhnliches. Dennoch gilt es, besonders im Straßenverkehr Vorsicht walten zu lassen und die Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen“, betonte Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement – mehr dazu in tirol.ORF.at.

Auch in Oberösterreich ist die Lawinengefahr erhöht. „Durch den zunehmenden Wind bildet sich frischer Triebschnee, der im Steilgelände dann leicht auslösbar sein wird“, sagte Stefan Rainbacher vom Lawinenwarndienst des Landes – mehr dazu in ooe.ORF.at. In Salzburg wurde wegen der erhöhten Lawinenwarnstufen zu „Zurückhaltung“ bei Skitouren bzw. Variantenfahrten im freien Gelände geraten – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Süddeutschland stark betroffen

Wegen des Wintereinbruchs ist auch der Bahnverkehr in Süddeutschland stark beeinträchtigt. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn am Samstag. Der Hauptbahnhof in München könne nicht angefahren werden.

Unter anderem im Großraum von Bayerns Landeshauptstadt sei der Fernverkehr aktuell eingestellt. Die Verbindungen nach Salzburg, Innsbruck, Nürnberg, Stuttgart und Lindau fielen aus. Den ganzen Tag über soll es Einschränkungen im Bahnverkehr geben, hieß es zuletzt.

Bahn im Schnee in Süddeutschland
IMAGO/Action Pictures
In Bayern liegt der Bahnverkehr zum Teil lahm

Auch Beeinträchtigungen auf Münchner Flughafen

„Wir empfehlen, Reisen von und nach München zu verschieben“, sagte die Sprecherin. Auch in anderen Teilen von Süddeutschland könne es zu witterungsbedingten Zugsausfällen und Verspätungen kommen, hieß es weiter. Alle Fahrgäste, die ihre in Süddeutschland geplante Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben wollten, könnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung sei aufgehoben.

Die Bahn bat, sich vor Reiseantritt auf der Website Bahn.de oder bei der telefonischen Reiseauskunft zu informieren. Am Freitag waren bereits auf dem Flughafen München mehr als 150 Starts und Landungen witterungsbedingt abgesagt worden. Gründe dafür seien Schneefall und niedrige Temperaturen gewesen, sagte ein Sprecher.

Bahnverkehr in der Schweiz unterbrochen

Die starken Schneefälle haben auch die Bahn in der Schweiz aus dem Takt gebracht: Mehrere Strecken der Räthischen Bahn (RhB) im Kanton Graubünden sind unterbrochen oder nur beschränkt befahrbar. Eine Ersatzbeförderung war laut RhB nur sehr eingeschränkt möglich. Unterbrochen war die Arosalinie von Chur nach Arosa. Die Linie sei ohne Strom, und eine Ersatzbeförderung sei nicht möglich. Die Dauer der Unterbrechung sei unbestimmt.