USA widersprechen Bericht über Hamas-Angriff

Die US-Regierung ist nach eigenen Angaben nicht vorab über Hinweise auf einen geplanten Großangriff der islamistischen Hamas informiert gewesen. Die „New York Times“ hatte vor wenigen Tagen berichtet, Israel hätte mehr als ein Jahr vor dem 7. Oktober Informationen zu einer potenziellen Hamas-Attacke dieser Größenordnung gehabt.

Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte dazu gestern dem Fernsehsender NBC: „Unsere eigenen Nachrichtendienste haben gesagt, dass sie sich das angesehen haben.“ Sie hätten allerdings derzeit keine Hinweise darauf, dass sie vorab Zugang zu einem entsprechenden Dokument gehabt hätten. Sie hätten auch nicht Kenntnis davon gehabt.

Undatierter Entwurf mit Vorgehensweise

Laut „New York Times“ gab es einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem 40 Seiten langen Dokument mit dem Codenamen „Jericho-Mauer“, das einen Gefechtsplan der Hamas skizzierte. Dieser soll bis ins Detail dem Angriff geähnelt haben, den Hamas-Terroristen dann Anfang Oktober aus dem Gazastreifen heraus ausführten, berichtete das Blatt.

Jener Entwurf solle bereits mehr als ein Jahr vor dem Angriff in die Hände israelischer Behörden gelangt und dann in Militär- und Geheimdienstkreisen zirkuliert sein. Er sei letztlich aber von den Experten als zu anspruchsvoll und in der Ausführung zu schwierig für die Hamas abgetan worden.

Das Dokument, das der Zeitung nach eigenen Angaben übersetzt vorlag, habe zwar kein Datum für einen Angriff enthalten, aber einen genauen methodischen Überfall beschrieben, mit dem die Befestigungsanlagen um den Gazastreifen überwunden, israelische Ortschaften eingenommen und wichtige Militärstützpunkte gestürmt werden sollten. Die Hamas sei diesem Entwurf bei der Attacke Anfang Oktober „mit erschreckender Präzision“ gefolgt.