London verschärft Visabedingungen für Fachkräfte

Die konservative britische Regierung will die Migration deutlich einschränken und verschärft die Visabedingungen für ausländische Arbeitskräfte. Von Frühling 2024 an müssen Facharbeiter mindestens 38.700 Pfund (45.150 Euro) statt bisher 26.200 Pfund Jahresgehalt beziehen, damit sie nach Großbritannien kommen dürfen. Das kündigte Innenminister James Cleverly gestern im Parlament in London an.

Die konservative Regierung steht vor allem in den eigenen Reihen erheblich unter Druck, die Zuwanderung drastisch zu senken. Pflegekräfte sowie Studierende dürfen zudem ihre Angehörigen nicht mehr mit ins Land bringen. Die verpflichtenden Gesundheitsgebühren sollen um zwei Drittel auf mehr als 1.000 Pfund steigen.

Cleverly sagte, seine Pläne würden zum größten Rückgang der Nettomigration in der britischen Geschichte führen. Die Regierung rechnet mit etwa 300.000 Zuwanderern weniger. Im vergangenen Jahr waren unterm Strich 745.000 Migrantinnen und Migranten ins Vereinigte Königreich gekommen. Das waren deutlich mehr als vor dem Brexit, der die Freizügigkeit beenden sollte.

Seitdem hat die Zahl der aus EU-Staaten nach Großbritannien gezogenen Menschen zwar stark nachgelassen. Ein neues punktebasiertes Einwanderungssystem führte aber dazu, dass deutlich mehr aus Nicht-EU-Ländern einwanderten.