Bericht: Polizei genehmigt rechten Marsch in Jerusalem

Die Polizei in Israel hat einem Bericht des israelischen Rundfunks zufolge inmitten des Gaza-Kriegs einen Marsch ultrarechter Demonstrierender durch die Jerusalemer Altstadt genehmigt. Mit dem Protestzug am Donnerstag (18.30 Uhr MEZ) fordern die Teilnehmer unter anderem eine „Wiederherstellung der vollständigen jüdischen Kontrolle in Jerusalem und auf dem Tempelberg“, wie der Sender Kan heute berichtete.

Die Polizei äußerte sich auf Nachfrage nicht zur Genehmigung. Der Tempelberg (al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.

Laut einem Flugblatt, das bereits im Vorfeld veröffentlicht wurde, soll der Marsch auch durch das muslimische Viertel gehen. Das wäre für viele Palästinenserinnen und Palästinenser eine extreme Provokation. Zudem wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer demnach auch die jordanische Wakf-Behörde vom Tempelberg vertreiben.

Die Behörde ist für die Verwaltung des Tempelbergs zuständig, während Israel die Sicherheit verantwortet. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße.