Auslandsdienst: Gutachten bestätigt Fälle von Machtmissbrauch

Eine externe Untersuchung zur Aufklärung der schweren Vorwürfen gegen den ehemaligen Vorsitzenden des Vereins Österreichischer Auslandsdienst, Andreas Maislinger, hat mehrere Fälle von Machtmissbrauch und Grenzüberschreitungen gegenüber Freiwilligen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Vereins bestätigt. Das gab der Verein gestern bekannt.

Die Untersuchung zeige „ein eindeutiges Fehlverhalten des ehemaligen Vereinsvorsitzenden auf, von dem wir uns klar distanzieren“, hielt der neue Vereinsvorsitzende Tobias Aigner in einer Aussendung fest. Konkret hätten im Rahmen der Untersuchung durch die Wirtschaftsprüfungskanzlei BDO Austria mehrere betroffene Freiwillige von Grenzüberschreitungen persönlicher und verbaler Natur bis hin zu Drohungen berichtet, sagte Aigner.

Verbesserungen teils schon umgesetzt

Die von den Fachleuten im Gutachten vorgeschlagenen Verbesserungsmaßnahmen seien zum Teil bereits umgesetzt worden, sagte Aigner. So sei etwa eine Ombudsstelle eingerichtet worden, an die sich mögliche Betroffene künftig wenden könnten.

Zudem seien der Vorstand und die Strukturen des Vereins umgebildet worden, um eine Kumulation von Entscheidungsgewalt wie unter Maislinger zu verhindern. Die rund 130 Freiwilligen des Vereins für den Jahrgang 2023 hätten wie geplant ihren Gedenk-, Friedens- bzw. Sozialdienst an ihren Einsatzstellen im Ausland antreten können, hieß es.

Der Verein Österreichischer Auslandsdienst wird vom Sozialministerium gefördert und bietet jungen Menschen die Möglichkeit, einen Freiwilligen- bzw. Zivilersatzdienst im Ausland zu leisten und die Aufarbeitung der NS-Zeit weltweit voranzutreiben.