Kritik der UNO an „Wunschlisten“ bei COP28

Der Chef des UNO-Klimasekretariats (UNFCCC), Simon Stiell, hat den Verhandlungsstand bei der Weltklimakonferenz (COP28) in Dubai kritisiert und die Länder zu einem ehrgeizigen Abkommen aufgerufen.

„Wir haben einen Anfangstext auf dem Tisch, aber es ist eine Wundertüte von (…) Wunschlisten und viel Pose“, sagte Stiell heute bei einer Pressekonferenz. „Der Schlüssel liegt nun darin, die Spreu vom Weizen zu trennen.“

Die Verhandler und Verhandlerinnen haben noch eine Woche bis zum Ende der laufenden UNO-Klimakonferenz am 12. Dezember, für die Einigung auf einen Pakt, der sicherstellt, dass die Welt ihre Ziele im Kampf gegen den Klimawandel erreicht. Die Länder sind allerdings gespalten hinsichtlich der Zukunft der fossilen Energien.

Verhandlungen über Ausstieg aus fossilen Brennstoffen

Der jüngste in Dubai vorgelegte Verhandlungstext beinhaltet einen neuen Satz, in dem zu einem „geordneten und fairen“ Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen aufgerufen wird. Es besteht darin aber auch die Möglichkeit, die vom Weltklimarat IPCC als dringend notwendig eingestufte Abkehr von Öl, Kohle und Gas gar nicht zu erwähnen.

Das 2015 bei der Weltklimakonferenz in Paris geschlossene Abkommen sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, vorzugsweise auf höchstens 1,5 Grad. Seit der Industrialisierung hat sich die Erde bereits um fast 1,2 Grad erwärmt. Der Klimawandel führt zu einer weltweiten Zunahme und Intensivierung von Katastrophen wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen.