Putin in Saudi-Arabien: Besuch mit Kampfjet-Eskorte

Eskortiert von vier Kampfjets ist der russische Präsident Wladimir Putin gestern zu einem Staatsbesuch in Saudi-Arabien eingetroffen. Dort wollte er sich mit dem Kronprinzen Mohammed bin Salman über die Kriege in der Ukraine und in Nahost sowie über die Erdölförderpolitik austauschen.

Auf dem Weg nach Riad hatte Putin einen Zwischenstopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) eingelegt. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Anfang 2022 reist Putin selten ins Ausland. Im März diesen Jahres hatte der Internationale Strafgerichtshof gegen Putin zudem einen Haftbefehl wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen.

Russland, Saudi-Arabien und die VAE sind wichtige Ölproduzenten. Sie eint das Interesse an möglichst hohen Preisen für Rohöl. Wegen der trüben Konjunkturaussichten ist der Ölpreis seit Wochen auf Talfahrt, woran auch Ankündigungen der Gruppe OPEC+, weniger Öl zu fördern, nichts änderten. Zu der Gruppe zählt neben den Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) auch Russland. Mit 75,30 Dollar je Barrel (159 Liter) ist die Rohölsorte Brent aus der Nordsee aktuell so billig wie zuletzt vor sieben Monaten.

Von emiratischem Präsidenten in Abu Dhabi empfangen

In Abu Dhabi wurde Putin vom Präsidenten der Emirate, Mohammed bin Sajid Al Nahjan, in Empfang genommen, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM des Landes auf X (Twitter) mitteilte. Russischen Angaben zufolge lobte Putin das bilaterale Verhältnis der Länder als geschichtlich beispiellos gut.

Wie das russische Fernsehen zeigte, wurde Putin auf der Landebahn von Vertretern der Emirate in Empfang genommen, bevor er von der Kavallerie eskortiert zum Präsidentenpalast gebracht wurde. Dort wurde der als mutmaßlicher Kriegsverbrecher international gesuchte russische Staatschef mit allen Ehren empfangen.

Wie auf Bildern des Kremls zu sehen war, erwarteten Putin am Palast Dutzende Soldaten, während Flugzeuge am Himmel Rauch in den Farben der russischen Flagge versprühten und in der Nähe Kanonenschüsse abgefeuert wurden.

„Dank Ihrer Haltung haben unsere Beziehungen heute ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht“, sagte Putin bei seiner Ankunft zu Mohammed bin Sajid und rühmte den regen Handel zwischen den Staaten. Putin sagte, er werde mit seinem Kollegen über die Situation „in den heißen Zonen“ sprechen, er nannte sowohl den Nahost-Konflikt als auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, den er als „Krise in der Ukraine“ bezeichnete.