AFP: Journalist im Libanon wohl von israelischem Geschoß getötet

Sieben Journalisten, die am 13. Oktober im Südlibanon unter Beschuss geraten sind, sind laut einer Recherche der Nachrichtenagentur AFP wahrscheinlich von einem israelischen Panzergeschoß getroffen worden.

Für die Untersuchung, die AFP heute in Paris veröffentlichte, wurden ein Munitionsfragment, Satellitenbilder, Zeugenaussagen sowie Videos auch von Fachleuten ausgewertet. Laut der Recherche wurden die Journalisten von einem 120-Millimeter-Panzergeschoß getroffen; ein Journalist wurde getötet und sechs weitere verletzt.

Die israelische Regierung hat eigenen Angaben zufolge keine Kenntnis zu den Rechercheergebnissen. „Wir zielen nicht auf Zivilisten“, sagte Regierungssprecher Eilon Levi auf eine entsprechende Frage. „Wir haben alles Erdenkliche getan, um Zivilisten aus der Schusslinie zu nehmen.“

Neuerlich gegenseitiger Beschuss an Grenze

Israel wurde indes erneut vom Libanon aus beschossen. „Es wurden mehrere Abschüsse aus dem Libanon Richtung Israel festgestellt. Als Antwort wurden die Abschussorte unter Feuer genommen“, teilte die israelische Armee auf Telegram mit. Es seien keine Soldaten zu Schaden gekommen. Zudem hätten Kampfflugzeuge „Hisbollah-Terrorziele“ auf libanesischem Gebiet angegriffen.

Dabei habe es sich um „terroristische Infrastruktur, Abschussrampen, Militärposten und Militärstandorte der Terrororganisation Hisbollah“ gehandelt, schrieb das Militär weiter. Die Schiitenmiliz Hisbollah bestätigte den Beschuss.

Nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen Grenzregion. Dabei starben nach Angaben der Hisbollah bisher 89 ihrer Kämpfer. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.