Erdogan: „Neue Ära“ in Verhältnis mit Griechenland

Bei einem Besuch in Athen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan heute ein neues Kapitel in den Beziehungen zum Erzrivalen Griechenland angekündigt. Er sei davon überzeugt, dass nun eine „neue Ära“ beginne, sagte Erdogan zu Beginn seines ersten offiziellen Besuchs in Athen seit 2017.

Die Visite gilt als Zeichen für eine Entspannungsphase, die bereits nach dem schweren Erdbeben in der Türkei im vergangenen Februar begann.

Er wolle die Ägäis zu einem „Meer der Freundschaft“ machen, sagte Erdogan. Mit Blick auf die zahlreichen bilateralen Streitigkeiten – von der Grenzziehung in der Ägäis bis zum Zypern-Konflikt – sagte der türkische Präsident, dass „keine Fragen unlösbar sind“.

„Wir müssen optimistisch sein, und dieser Optimismus wird in Zukunft Früchte tragen“, so Erdogan bei einem Treffen mit seiner griechischen Amtskollegin Katerina Sakellaropoulou. Den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis nannte Erdogan in einem griechischen Zeitungsinterview „meinen Freund“.

Griechenland und die Türkei liegen seit Langem bei einer Reihe von Themen im Streit, darunter vor allem in der Frage der Meeresgrenzen in der Ägäis sowie der Migrationspolitik. Noch im vergangenen Jahr schlug Erdogan scharfe Töne gegenüber Athen an und warf Athen die Besetzung von Inseln in der Ägäis vor. Seit der Hilfe Griechenlands nach dem schweren Erdbeben in der Türkei im vergangenen Februar haben sich die Beziehungen jedoch leicht entspannt.