Italien: „Recht auf Vergessenwerden“ für Krebsüberlebende

Ein Gesetz, das Krebsüberlebenden das Recht einräumt, ihre frühere Erkrankung gegenüber Banken und Versicherungsagenturen nicht anzugeben, um sie vor Diskriminierung zu schützen, ist vom Senat in Rom gebilligt worden.

Das „Recht auf Vergessenwerden“ wurde gestern Abend einstimmig verabschiedet, was auf eine seltene parteiübergreifende Unterstützung für eine Reform hindeutet.

Da der Gesetzesentwurf bereits von der Abgeordnetenkammer abgesegnet worden war, tritt er jetzt in Kraft. Demzufolge sollen die Daten eines Bürgers, der seit zehn Jahren keinen Rückfall der Krebserkrankung erlitten hat, anonymisiert werden und künftig nur noch statistischen Wert haben.

Damit soll die Information, dass eine bestimmte Person von Krebs genesen ist, nirgendwo mehr aufscheinen können, sagte Gesundheitsminister Orazio Schillaci. Genesene Krebspatienten und -patientinnen sehen sich in Italien mit zahlreichen Problemen konfrontiert, da ihnen mit größerer Wahrscheinlichkeit Kredite und Versicherungen verweigert werden und sie sogar von Adoptionsverfahren ausgeschlossen werden.