Gegen Abkehr von Fossilen: Wirbel um OPEC-Brief bei COP28

Bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) sorgt der Aufruf der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), jegliche Beschlüsse gegen fossile Energien zu blockieren, für Wirbel. Es sei „widerwärtig“, dass sich die OPEC-Länder ehrgeizigen Beschlüssen bei den Klimaverhandlungen entgegenstellten, sagte die Umweltministerin des derzeitigen EU-Ratsvorsitzlandes Spanien, Teresa Ribera, am Samstag in Dubai.

Die EU setze sich mit einer „großen Mehrheit“ der fast 200 in Dubai vertretenen Länder dafür ein, dass „ein bedeutsames und produktives Ergebnis“ hinsichtlich einer Abkehr von klimaschädlichen fossilen Energien zustande komme, betonte Ribera. Auch Umweltorganisationen äußerten sich empört über die Intervention der OPEC.

In einem Brief, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, hatte OPEC-Generalsekretär Haitham al-Ghais an die Mitgliedsstaaten seiner Organisation geschrieben, es bestehe „äußerste Dringlichkeit“, sich in Dubai Beschlüssen zur Abkehr von fossilen Energien zu widersetzen.

„Es scheint, dass der ungerechtfertigte und unverhältnismäßige Druck gegen fossile Energien einen Kipppunkt mit unumkehrbaren Konsequenzen erreichen könnte“, warnte Ghais die OPEC-Länder in seinem vergangenen Mittwoch versandten Schreiben. Sie sollten daher „proaktiv jeden Text oder jede Formulierung zurückweisen“, die sich grundsätzlich gegen fossile Energien richte.

Aserbaidschan möglicher nächster COP-Gastgeber

Die 28. UNO-Klimakonferenz soll offiziell am Dienstag enden. Gestern hatte die zweite Verhandlungswoche begonnen.

Im Streit über den Vorsitz der nächsten Weltklimakonferenz 2024 zeichnet sich indes Aserbaidschan als führender Kandidat ab. Nachdem die Regierung in Baku Donnerstagabend eine Übereinkunft mit dem Rivalen Armenien bekanntgegeben hatte, zog gestern Bulgarien die eigene Bewerbung zurück. Ein Sprecher des Außenministeriums von Aserbaidschan sagte, dass die meisten osteuropäischen Staaten und auch Russland hinter seinem Land stünden.